Eine Delegation der Oberauer Bürgerinitiative VEO besuchte kürzlich die
Autobahndirektion Südbayern in München, um sich über den Stand der Planungen
zur Westumfahrung von Oberau zu informieren.
Rüdiger Hanke, der bei der Autobahndirektion Südbayern für Planung und Bau
von Projekten im Westen Bayerns zuständig ist, erläuterte den Oberauern
zunächst die Gründe, die zu Verzögerungen in der Planung des Tunnelbaus
geführt haben.
So erlaubt die nach verschiedenen Tunnelkatastrophen neu erlassenen
EU-Richtlinie zum Tunnelbau bei den für Oberau erwarteten Verkehrszahlen
keinen einröhrigen Tunnel mehr. So musste die Planung für den einröhrigen
Tunnel noch einmal komplett verworfen und die Planung für zwei Röhren neu
aufgenommen werden.
Rüdiger Hanke erläuterte auch anhand des Beispiels von Fledermäusen, wie
aufwändig sich die Vorbereitungen zu einem Planfeststellungsverfahren
gestalten. So wurden im Bereich des Mühlbergs 11 verschiedene
Fledermausarten gezählt. In ganz Bayern gibt es nur 20 Arten von
Fledermäusen. Rüdiger Hanke betonte, dass natürlich keine einzige Fledermaus
durch den Straßenbau beeinträchtigt wird.
Zum Ablauf der weiteren Planungen erhielten die VEO-Vertreter auch
interessante Informationen. So soll zuerst die Umfahrung von Oberau
umgesetzt werden, in einem weiteren, späteren Schritt soll dann der
Lückenschluss nach Eschenlohe durch den Auerbergtunnel erfolgen.
Der weitere Zeitplan der Planfeststellung für den Tunnel Oberau wurde auch
erläutert, so wird zunächst eine Beschränkte Anhörung der unteren
Naturschutzbehörde erfolgen, danach dann ein Erörterungstermin im November
2009. Für April 2009 erwartet Rüdiger Hanke den Planfeststellungsbeschluss
für die Westumfahrung Oberau.
Für die VEO-Mitglieder war es auch sehr erfreulich, dass nach derzeitigem
Planungsstand die erwarteten Kosten von 140 Millionen Euro eingehalten
werden können.
Somit kostet die Entlastung von Oberau nur 7 Mio. Euro weniger, als der
Kramertunnel (133 Mio Euro, Quelle: Staatliches Bauamt Weilheim). Die
aktuellen Verkehrsdaten im Monat Juni 2009 verzeichnen übrigens für die
Zählstelle B2 Oberau (n) 21825 Fahrzeuge in 24 Stunden, für die Zählstelle
B23 Garmisch 11454 Fahrzeuge in 24 Stunden. Quelle: Oberste Baubehörde im
Bayerischen Staatsministerium des Innern
Sprecher der VEO, Josef Bobinger, betonte zum Schluss der Veranstaltung,
dass die VEO den Druck auf die Verantwortlichen Politiker aufrecht erhalten
wird, und weitere Aktionen auf der B2 bei Oberau plant.